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Tag 14 (04.06.2016) – Preikestolen, wir kommen wirklich!

Wir wachen natürlich und wie immer wieder einmal viel zu spät auf. Als wir aus den Federn kriechen kommen die ersten „Kraxlhuber“ mit vor Stolz geschwellter Brust vom „Hügel“ zurück.
Als wir um 13:00 in Richtung Shuttlebus zum „Einstieg“ aufbrechen, werden wir noch von unseren Campingnachbarn gewart: viel zu viel los, kein Wind, viel zu warm… Nun gut, da wir eh das Durchschittsalter der Wohnmobil-Terroristen massiv senken, können wir vielleicht auch später wandern gehen!?
Wir sind die einzigen Passagiere des Shuttlebusses, der uns für 170 NOK zum unteren Parkplatz fährt. Der Parkplatz selbst hätte uns 150 NOK gekostet – vergleichsweise ein Schnäppchen, wo wir doch einfach unseren ganzen Krams ausgeklappt so stehen lassen können, wie wir es brauchen.


Tatsächlich ist viel los: Gegenverkehr. Der Aufstieg wurde von 2013 – 2014 von tibetischen Sherpas komplett überarbeitet (und dem Massentourismus eröffnet). Bestimmt sind wir nicht die durchtrainierten Vorzeige-Wanderer – dennoch haben wir zumindest geeignetes Schuhwerk an unseren Füßen, was Busladungen von Chinesen versuchen mit Plastiktüten und Sefie-Sticks zu kompensieren. Bionik? Vielleicht ist das ja die asiatische Antwort auf die Physiologie eines Eichhörnchens…
Dennoch sehe ich mehrfach unser Ziel, das Gipfelplateau zu erreichen schwinden und uns anstatt dessen Erste-Hilfe an gebrechlichen Senioren mit (Herren-) Handtasche leisten, während wir auf deren Abtransport durch den Rettungshubschrauber warten…
Zusammengefasst sei alleine an diesem Tage zig-fach bewiesen worden, dass man auch mit Flipflops, Ballerinas und Lederschläppchen dort hinauf kommt. Allerdings bin ich heilfroh, dass alle unsere Füße in Wanderschuhen gesteckt haben.
Dennoch ist die Strecke mit 4 km Länge (einfach) ein toller Wanderweg. Man läuft über Felsböden genauso wie durch mehrere Geröllfelder (auch wenn diese teilweise befestigt wurden), über Hochmoore und vorbei an Seen. Belohnt wird man tatsächlich mit einem atemberaubenden Ausblick und trotz der Tatsache, dass ich gewiss Schwindelfrei bin, ist der Blick an einer 600m hohen Steilwand entlang nach unten ein mulmiges Gefühl.


Anm.: ob ein mulmiges Gefühl bei allen Leuten existent ist, oder ob es tatsächlich Leute gibt, die derart einfältig sind und keinerlei Respekt vor möglichen (hochalpinen) Gefahren haben steht zur Debatte. Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass es nichts mit Mut oder Können zu tun hat, an der Kante für ein belangloses Foto in einem belanglosen chinesischen Fotoalbum Ballettfiguren zu üben.
Was wir weder erwartet, noch für möglich gehalten haben: Lani ist die komplette Stecke alleine hoch und wieder hinunter gewandert! Zwar an der Hand von Mama, aber tatsächlich komplett alleine. Wir hatten zwar bereits Notfallpläne vorbereitet und nur minimalstes Gepäck dabei, damit alle auch im Zweifelsfall zu viert auf vier Beinen wieder hinunter kommen, jedoch mussten diese alle nicht zum Zuge kommen.
Wir fuhren mit dem letzten Shuttlebus um 20:45 wieder zurück zum Campingplatz und genossen den Rest des sonnigen Tages.

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