s

Blog

Tag 12 (02.06.2016) – Wasser – heute von oben!

…dann ist heute der „Stavanger-Erkundungs-Tag“! Hatte ich doch auf Annikas Frage, was ich an meinem Geburtstag machen mag mit „In Stavanger im Hafen einen Cappucino trinken!“ geantwortet. Zeitlich haben wir zwei Tage Verzögerung, das Wetter hat allerdings ganz andere Probleme.

Trotz Nieselregen verlassen wir nach der zweiten Nacht unseren Stellplatz und durchfahren ein viertes Mal DEN Tunnel. Als uns kurz vor dem Ausfahren auf der Gegenspur ein Traktor entgegenkommt, der eine Schlange von unzähligen genervten Fahrzeugen hinter sich her in den Abgrund hinunterzieht verfliegt mein schlechtes Gewissen, jedesmal nur mit 60 km/h gefahren zu sein, der Schlepper fährt maximal 40!
Wir suchen uns einen geeigneten Parkplatz in der Stadtmitte und als wir oberhalb der Altstadt in einer Zone mit einer zweistündiger Höchstparkdauer zum stehen gekommen sind, hören wir ein Donnergrollen. Da wir nicht 100 %ig mit unserem Parkplatz zufrieden sind, versuchen wir noch ein geeigneteres Fleckchen zu finden.

IMG_1188In der Zwischenzeit tut sich über uns ein Wolkenbruch auf, so dass wir eine weitere halbe Stunde in Oscar sitzen und warten, bis wir abermals umparken. Nun aber los! Den Regenschirm vergesse ich und so stehen wir kurze Zeit später klatschnass unter einem Vordach eines Souvenirgeschäftes. Auf der Suche nach einem netten Café finden wir nur Bars und Kneipen, um dann im Ölmuseum zu landen. Dort wurde kurz zuvor beschlossen, den Eintritt kostenlos zu gewähren, da das Wetter so schlecht ist.
Das Museum ist ein architektonisches Highlight und groben Zügen einer Bohrinsel nachempfunden. Tolle Exponate werden dort (auch für Kinder schön verständlich) ausgestellt – von Rettungsboot bis zur originalen Leitwarte einer Bohrinsel.


Nach etwa zwei Stunden verlassen wir das Museum und setzen unseren Rundgang durch die Stadt – bei inzwischen wieder Sonnenschein – fort. Wir laufen durch den Hafen, entlang an zwei riesigen Kreuzfahrtschiffen um dann in die Altstadt abzubiegen. Wunderschöne alte, weiß gestrichene Holzhäuser reihen sich aneinander und werden durch kleine grüne Flecken unterbrochen.

Traumhaft schön –  würde man denn Luft bekommen. Denn soeben hat eines der beiden Kreuzfahrtschiffe abgelegt, während das andere noch weiterhin im Hafenbecken herumschwappt. Die Abgasfahne, die beide Schiffe gemeinsam produzieren legt sich wie ekelhafter Dunst über die Stadt und man hat das Gefühl, als hätte man in Petroleum geduscht.
Es ein wenig skurril, dass Kreuzfahrtschiffe ihren Dunst durch die Altstadt pusten dürfen und exemplarisch durch das Museum (und anderweitig) die norwegische Ölindustrie derart glorifiziert wird, während auf der anderen Seite (angeblich) Umweltschutz groß geschrieben wird, das Land seinen Energiebedarf zu 100 % aus Wasserkraft deckt und man eher über andere Fahrzeuge verwundert ist, die KEIN Tesla Model S oder zumindest ein anderes Elektrofahrzeug sind! Irgendwie schizophren…
Genießen kann ich leider die Stadt nicht richtig – zu penetrant ist der Gestank.
Wir kaufen noch ein paar Dinge ein und machen uns auf den Weg zu Oscar zurück. Der Plan: raus aus der Stadt! Wir wollen weiter in Richtung Ryfylke und dem Lysefjord. Als wir losfahren, fällt uns auf, dass Oscar den Wolkenbruch nicht unbeschadet überstanden hat: über dem linken Fenster ist es nass. Wir legen Oscar trocken und ziehen die Schrauben vom Fenterrahmen nach, nun sollte alles wieder dicht sein.
Wir fahren über Sandnes nach Lauvvik um von dort mit der Fähre nach Oanes überzusetzen. Gegen 22:00 fahren wir direkt oberhalb des Fähranlegers auf den Rastplatz am Lysefjordsendret. Ein toll angelegter Rastplatz direkt am Wasser. Dass alle Parkplätze in der ersten Reihe bereits belegt sind ist ja klar –  andere Leute schlafen ja schon, wenn wir noch am herumfahren sind. Lani kann ein paar Runden mit ihrem Fahrrad auf dem Parkplatz herumcruisen, da dieser als Sackgasse ausgeführt ist und wir direkt am Eingang stehen.
Gegen 23:00 gibt es Abendbrot, im Anschluss gehen alle Zwerge schlafen. Die klare Nacht und die Stille laden noch ein, ein paar Fotos zu machen und so gehen wir erst wieder einmal gegen 03:00 schlafen.

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisicing elit sed.

Folgt uns hier