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Almhüttenurlaub: Wintersport und mehr mit Kids

Luxus-Almhüttenurlaub: Wintersport und mehr mit Kids


Wir hatten uns die letzte Woche im Februar freigehalten, ohne einen konkreten Plan im Sinn zu haben. Zur Debatte stand dennoch ein Winterurlaub. Kein klassischer Skiurlaub zwar, aber heimlich träumten wir doch schon seit Jahren davon, wieder einmal die Snowboards entstauben zu können. Unser letzter Urlaub mit Schnee ist 4 Jahre her und zu der Zeit war Lani einfach noch zu klein für einen Skikurs, wobei sie damals schon immer gebettelt hat, auch Snowboard fahren zu dürfen.

Nachdem wir nunmehr seit Januar immer wieder (erfolglos) versucht hatten, eine geeignete Unterkunft für uns 4 zu finden, hatten wir uns fast schon mit „Balkonien“ angefreundet. Doch es kam anders…

„Einfach in die Berge und noch mal ein wenig Schnee genießen“ hätte genügt. Wir wollten Zeit für uns haben, uns einkuscheln und erholen. Doch die astronomischen Kosten hierfür holten uns bereits im Vorfeld immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Im Schnitt hätten wir 4.500 € berappen sollen: es erreichten uns Angebote zwischen 1.500 € und 7.500 € – wohlgemerkt für eine Woche (außerhalb der Schulferien!). So viel wollten wir in jedem Fall nicht ausgeben. Waren unsere Ansprüche etwa zu hoch? Berge, ein bisschen Schnee und eine Unterkunft mit Selbstversorgung, wo unsere Kinder willkommen sind und wir einfach ein paar Tage Erholung finden?

Mit 5 Tagen Vorlauf starteten wir Ende Februar an einem Dienstag Abend noch einen letzten Versuch ob es „Last-Minute“ noch etwas zu ergattern gibt. Und siehe da, wir wurden fündig: nachdem wir die einschlägigen Suchmaschinen bemüht und alle bekannten Online-Börsen zum x-ten Mal durchforstet hatten, fanden wir doch eine Handvoll möglicher Quartiere für uns. Eines jedoch war unser Favorit – Der Soderhof in Unken!

Auf unsere kurze Anfrage erhielten wir am nächsten Morgen eine (unerwartet) positive und vor allem freundliche Rückmeldung von Familie Soder. Unser Glück, denn es hatte jemand seinen Urlaub kurzfristig absagen müssen. Wir konnten es wirklich kaum glauben. Sollte unser Urlaub in den Bergen nun doch umsetzbar werden. Die Nachrichten von Markus (dem Familienoberhaupt bei Familie Soder) waren so herzlich geschrieben, dass es schon fast zu schön klang, um wahr zu sein. Eine Woche, hoch oben über dem Örtchen Unken gelegen, in einem alten Hühnerstall!

Im Hühnerstall? Ja richtig, im Hühnerstall! Wo einst die Hühner gackerten wird heutzutage nicht mehr auf der Stange gesessen oder Eier gelegt – ganz im Gegenteil. Der Zahn der Zeit knabberte bereits zielsicher an der Substanz des kleinen hölzernen Gebäudes, bis sich die Soders dazu durchgerungen haben, es doch nicht dem Erdboden gleich zu machen. Kurz darauf wurden die Ärmel hochgekrempelt, die Balken abgetragen und der Hühnerstall von Grund auf in einer beispiellosen Mixtur aus Luxus und rustikaler Alpenromantik wieder neu errichtet: die gemütliche Almhütte war geschaffen!

Die Almhütte verfügt neben einer rustikalen Wohnküche über ein luxuriöses Bad mit begehbarer großer Dusche und einer Sauna zwei Schlafzimmer mit je einem Doppelbett. Extra für Malu stellten die Soders das eine Schlafzimmer um, um darin noch ein Kinderbettchen unterzubringen. Normalerweise ist Samstags Quatierswechsel, aber in unserem und anderen kurzfristigen Fällen ist auch eine Miete von Sonntag bis Sonntag möglich.

Wir klickten uns in den Tagen vor unserer Reise mehrfach durch die Internetseite vom Soderhof und die Vorfreude steigerte sich von Tag zu Tag. Neben dem Packen müssen wir all unsere Sachen erst einmal zusammensuchen, und sogar noch eben schnell unserem Auto einen neuen Satz Winterreifen spendieren, bevor es am Sonntag losgeht.

Unseren eigenen Plan, ganz früh morgens loszufahren verfehlen wir – wie immer. Bereits im Abendrot passieren wir den Chiemsee und blicken auf die sich vor uns auftürmenden Berge. In diesem Moment sind wir sehr glücklich, dass unser Ziel doch recht nah ist.

Nach dem die Sonne untergegangen ist sinken die Temperaturen schnell in empfindliche Bereiche unter den Gefrierpunkt. Als wir über die Grenze rollen ist es bereits dunkel und wenig hundert Meter später verpassen wir auch gleich die richtige Ausfahrt: Unken  liegt direkt hinter der deutsch-österreichischen Grenze. Dank der ausführlichen und bebilderte Anfahrtsbeschreibung unserer Gastgeber, die sie uns im Vorfeld geschickt hatten, wäre der richtige Weg eigentlich kein Problem gewesen, aber mit so viel Grenznähe hatten wir dann doch nicht gerechnet…

Noch schell der schmalen Straße auf den Unkenberg hinauf gefolgt, landen wir kurze Zeit später (endlich) auf dem Soderhof und werden prompt und trotz Dunkelheit und eisiger Temperaturen von Markus und Friederike in Empfang genommen. Es ist wirklich ordentlich kalt hier. Bereits Zuhause hatten wir die Wettervorhersage für das Salzburger Land nicht mehr aus dem Auge gelassen – wir wussten also, auf was wir uns einlassen: angekündigt waren -17 bis -20 Grad. Tagsüber! So haben wir dann doch auch noch ein paar neue Schnee- bzw. Winterklamotten gekauft…

Aus dem Kamin der Almhütte steigt eine kleine Rauchfahne in den kristallklaren Nachthimmel auf und wir folgen unseren beiden Gastgebern, vorbei an aufgeschichtetem Holz in den Hühnerstall. Im Flur streifen wir unsere Schuhe ab und saugen die Wärme der Fussbodenheizung förmlich in uns auf! In der Luft liegt der unnachahmliche Duft von Holzhaus und Sauna.

Nach einer kleinen Führung verabschieden sich Friederike und Markus und wir können es kaum fassen: die Bilder haben nicht zu viel versprochen! Was für ein Glücksgriff – und das auch noch so spontan…

Wir verfrachten unsere sieben Sachen in den Bauernschränken, legen ein bisschen Holz im Herd der Wohnküche nach und huschen nach einer heißen Dusche in die Betten.

 

 

In den kommenden Tagen haben wir unterschiedliche Dinge auf unserer Agenda: wir freuen wir uns auf drei Tagen Pistenabenteuer und diverse Ausflugsziele in der Umgebung. Gleichermaßen freuen wir uns aber auch über die Zeit zu viert. Die Ruhe und Gelassenheit, die von „unserem“ Hühnerstall ausgeht. Entschleunigung ist das Motto und so kochen wir ausschließlich auf dem alten Herd – auch wenn es ein modernes Induktionskochfeld gibt. Die Kinder fühlen sich so wohl in unserem kleinen Feriendomizil. Und wenn sie nicht gerade am Küchentisch sitzen und malen, kuscheln sie in einem der beiden großen Doppelbetten lesen, spielen oder lauschen sie einem Hörspiel, oder aber sie toben vor der Tür durch die verschneite weiße Welt.

Wir schlürfen nicht nur einen Kaffee und die Sauna wird auch maßgeblich öfter frequentiert, als nur einmal in der Woche. Es fehlt uns wirklich an nichts. Ein Urlaub auf dem Soderhof ist Erholung von Anfang an. Einzig unsere Klamotten mussten wir mitbringen – Handtücher in allen erdenklichen Größen, lagen bei unserer Ankunft bereit, auch die Bettwäsche ist beim Preis mit in begriffen. Sogar der Kühlschrank war bei unserer Ankunft mit kleinen Leckereien für Jung und Alt bestückt. So haben wir das noch nicht erlebt: hier erwartet uns am Ende weder eine Strom-, noch eine Wasserrechnung, keine Kosten für eine Endreinigung, keine Leihgebühr für Bettwäsche und keine Kurtaxe. Holz zum Heizen findet man vor der Tür, Kohlen in der Scheune; und Rodel steht bereit, dahinter gibt es WLAN – all das ist im Mietpreis inbegriffen und versteht sich als eine Selbstverständlichkeit. Versteckte Kosten können bleiben wo sie sind – kurzum: wir sind wahrlich begeistert!

Bei einem gemeinsamen Kaffee, auf den uns unser Gastgeber Markus in seine gute Stube einlädt, erfahren wir mehr über den Soderhof, das Leben hier und die Geschichte. Zum Abschluss bekommen wir noch eine Führung über den Hof und können auch die nagelneue Ferienwohnung den „Kuhstall“ besichtigen und statten am Ende den Schäfchen noch einen Besuch in ihrem Stall ab.

Snowboard fahren mit der Skischule Herbst in der Almenwelt Lofer

Doch an unserem ersten ganzen Tag in Unken klingelt der Wecker bereits um 6:30 Uhr. Für uns Nachteulen und Urlaub zu früh, aber da müssen wir durch. An diesem Montag morgen sind wir in Lofer bei der Skischule Herbst verabredet. Nachdem das Ziel unserer Reise feststand, hatte sich Lani gewünscht, an einem Snowboardkurs teilnehmen zu dürfen. Dank dem Angebot der Skischule Herbst, besteht sogar für die großen Kaisers eine Chance auf ein paar gemeinsame Abfahrten, denn Malu darf für 3 Tage von 10 bis 12 Uhr als „Schneesternchen“ im skischuleigenen Schneekindergarten wohl behütet auf dem Spielplatz an der Bergstation spielen.

Passendes Equipment für Lani können wir unkompliziert bei der Skischule für relativ wenig Geld ausleihen. Mit unseren Boards bepackt und eingewickelt in alle erdenklichen Klamotten hüpfen wir hinüber zur Gondelstation. Nach 20 Minuten kommen wir an der Bergstation an und eine kurze Orientierungsphase später haben wir auch den Anschluss gefunden. Lani stapft stolz wie Oscar an den Übungshang.

Nach 9 Jahren ohne Brett mit Schnee unter den Füssen starten wir das Abenteuer „Hals & Beinbruch“. Mit doch recht weichen Knien steigen wir in den erstbesten Sessellift und schon geht es nach oben. Im Lift sitzend machen wir Witze wie wir wohl den Ausstieg meistern und hoffen beide insgeheim auf ein flaches Ende unserer ersten Liftfahrt.

Oben angekommen haben wir Glück und rutschen ganz smooth aus dem Lift, schnallen die Boards an die Füsse und dann wagen wir ein paar erste Meter. Erstaunt und erleichtert zugleich gleiten wir vorsichtig in Richtung Tal. Es sind -17 Grad und die Sicht ist nicht besonders gut, aber uns reicht es völlig aus, um nach einer Handvoll Abfahrten und kurz-vor-Wadenkrampf unsere Mädels am Sammelpunkt der Skischule wieder in den Arm zu nehmen. Für einen ersten Pistentag als Familie finden wir das Ergebnis gar nicht so schlecht.

Der zweite Tag auf der Piste ist von der Witterung ähnlich wie der Erste. Die Großen sind motiviert und euphorisch vom Vortag und schaffen es, in den beiden „kinderfreien“ Stunden sooft es nur geht den Hang hinab zu brettern. Wenn wir an Lani vorbei düsen winken wir und freuen uns, dass es auch bei ihr immer besser klappt.

Mittwoch ist unser dritter und gleichzeitig auch letzter Pistentag für diesen Urlaub. Wir sind begeistert von unserem ersten spontanen Versuch, als Familie einen Winterurlaub zu machen. Die Sonne strahlt, während es noch einmal kälter ist, als die Tage zuvor. MINUS 20°C! Die Luft glitzert wo man nur hinsieht. Malu hat inzwischen das Konzept Schneekindergarten durchschaut und ist heute nicht mehr so begeistert. Lieber sollen Mama und / oder Papa bei ihr bleiben und so fahren wir heute abwechselnd. Lani hat Glück und darf an ihrem letzten Tag eine 1-zu-1 Betreuung genießen. Zum Abschluss kehren wir auf der Sonnenterrasse einer der vielen Hütten ein und genießen die Wärme bei einer Portion Pommes und einer Runde Almdudler.

Abends gibt es noch eine Vorführung der Skischule Herbst und seinen Mitarbeitern, mit Fackellauf, Skijöring (Pferd statt Lift!) und Feuerwerk. Wir sind wirklich beeindruckt und werden diese Erlebnisse sicher so schnell nicht vergessen.

Anger Porsche Traumwerk

Nach unseren ersten Tagen auf der Piste lassen wir es am vierten Tag etwas ruhiger angehen. Auf Empfehlung von Markus Soder statten wir dem Porsche Traumwerk einen Besuch ab. Neben ein paar glänzenden mehr oder weniger historischen aber gleichermaßen seltenen Schätzchen aus Zuffenhausen, findet man hier auch eine Sammlung historischer Spielsachen von Hans-Peter Porsche, einem Enkel von Ferdinand Porsche. Eine große Carrerabahn mit Nachbildung der Rennstrecke von Hockenheim und einer Modellbahnlandschaft der Alpenregion mit Schweiz, Österreich und Deutschland sind weitere Highlights. Hier fahren auf 2,7km Streckenkilometern, 190 verschiedene Züge. Eine Simulation von Tag und Nacht innerhalb von 17,5 Minuten lässt die Ausstellung richtig real werden.

Im Sommer muss es hier für Familien mit Kindern noch schöner sein, wenn im großzügig angelegten Park rund um das architektonisch reizvolle Museumsgebäude, die großen und kleinen Entdecker über den Abenteuerspielplatz toben können oder mit der Museumsbahn ihre Runden drehen können.

Maria Alm und Hof Konreith

An unserem letzten Tag wollen wir eine Runde rodeln gehen. Kaum sind wir losgefahren, ist die Kleinste eingeschlafen. Auf der Suche nach einer geeigneten Rodelpiste bemerken wir nicht, als wir auf dem Weg in Richtung Zell am See in Maria Alm raus kommen.

Hier verbringen Freunde von uns oft ihre freien Tage und Urlaube und so haben wir schnell eine Empfehlung: bei herrlichem Sonnenschein folgen wir dem Insider-Tipp und werden mit einem echten Highlight beim Hof Konreith belohnt. Hier parken wir unsere Familienkutsche und starten mit dem Rennrodel im Schlepptau zu einem kleinen Spaziergang. Zwischen zwei „Testabfahrten“ den Feldweg hinab zettelt Lani eine kleine Schneeballschlacht an, bevor wir uns einen Platz auf der Sonnenterrasse ergattern können. Es gibt wiedermal Pommes und eine Runde Almdudler – dafür aber mit traumhafter Aussicht über das gesamte Skigebiet um Maria Alm.

Bevor wir uns auf den Heimweg zum Hühnerstall begeben, sitzen die Kinder samt Mama auf dem Schlitten, um die hauseigene Rodelpiste bis nach unten zu brettern. Welch ein Ritt: ausgefahrene Hubbel, sulzigen Pfützen, vereiste Schattenstellen, eine 180 Grad-Kurve und kurz vor dem Ziel gibt es noch einen Steilhang. Der Abdruck der Schlittenschnurr ist noch Stunden danach an Annikas Händen zu sehen: mit aller Kraft gelang es ihr, Schlitten und Kids unter Kontrolle zu halten. Unsere daheimgebliebenen Baumarkt-Schlitten hätten hier vermutlich ihren Geist aufgegeben, geschweige denn auch nur ansatzweise dem hochalpinen Rennrodel das Wasser reichen können…

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